"Überleben am Red River" von Therese Bichsel
Lesetipp von Kathrina Germann Wittwer
In der Schweiz sind wir es gewohnt, dass unser Land Ziel vieler Einwanderer ist, die sich hier eine bessere Zukunft erhoffen. Es ist aber noch gar nicht allzu lange her, da sah es ganz anders aus. Die Schweiz war ein armer Agrarstaat, der kaum seine Bevölkerung ernähren konnte.
1815 machten sich 150 Schweizer auf die Reise nach Kanada, um dort ein neues Leben anzufangen. Angeworben durch den Hauptmann Rudolf von May, liessen sie sich durch seine Schilderungen der Gegend um den Red River anlocken.
Therese Bichsel lässt abwechslungsweise Anni Scheidegger, am Anfang der Reise 10 Jahre alt, und Elisabeth Rindisbacher, am Anfang 20 Jahre alt, zu Wort kommen. Die beiden Erzählerinnen schildern zuerst ihr Leben in grosser Armut in der Schweiz. Danach folgt die beschwerliche Reise mit dem Schiff über den Atlantik und anschliessend die Mühen der Siedler in der neuen Umgebung.
Weit weg von Wild-West-Romantik zeigt sich hier die Wirklichkeit der Besiedlung Nordamerikas aus weiblicher Sicht.
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