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Laurie Anderson: «Amelia»

Laurie Anderson Amelia

«Amelia», der Titel Laurie Andersons neuen Albums, bezieht sich auf die berühmte Flugpionierin Amelia Earhart. Auf den 22 Tracks des Albums widmet sich Anderson ihrem tragischen letzten Flug im Jahr 1937. Anderson, die laut Pitchfork «die Zukunft sieht, aber zunächst aufmerksam auf das achtet, was sie umgibt», schrieb Musik und Texte für dieses subjektive Erzählwerk. Auf dem Album wird sie von dem tschechischen Orchester Filharmonie Brno unter der Leitung von Dennis Russell Davies begleitet, ausserdem wirken die Künstler:innen Anohni, Gabriel Cabezas, Rob Moose, Ryan Kelly, Martha Mooke, Marc Ribot, Tony Scherr, Nadia Sirota und Kenny Wollesen mit.

Earhart war eine leidenschaftliche Pionierin der frühen Luftfahrt und erlangte Berühmtheit als erste Frau, die den Atlantik überquerte. 1932 war das – und fünf Jahre später brach sie zu einem Flug um die Welt auf. Ihr Ziel: Als erster Mensch die Erde am Äquator zu umrunden. Es sollte eine Reise ohne Wiederkehr werden, denn ihr Flugzeug verschwand spurlos und wurde trotz einer gigantischen Suchaktion – 64 Flugzeuge und 8 Kriegsschiffe waren an der bis dahin grössten in der Geschichte der Luftfahrt beteiligt - nie gefunden. «Die Worte in Amelia sind inspiriert von ihren Pilotentagebüchern, den Telegrammen, die sie an ihren Mann schrieb, und meiner Vorstellung davon, worüber eine Frau, die um die Welt fliegt, nachdenkt», sagt Anderson. Fans der Künstlerin werden wissen, dass es das Projekt schon seit vielen Jahren gibt. Es wurde bereits im Jahr 2000 in der New Yorker Carnegie Hall uraufgeführt und war zuletzt in aktualisierter Form an verschiedenen Orten in Europa zu sehen.

Laurie Anderson leistet seit mehr als vier Jahrzehnten kreative Pionierarbeit und gilt nicht umsonst als eine der bekanntesten – und mutigsten – zeitgenössischen Künstlerinnen Amerikas. Ihr Werk, das Musik, bildende Kunst, Poesie, Film und Fotografie umfasst, fordert und begeistert ein weltweites Publikum immer wieder aufs Neue. In einem kürzlich erschienenen «60 Minutes»-Profil sagte Anderson Cooper, sie sei «eine Pionierin der Avantgarde, aber ... das beschreibt nicht annähernd, was sie schafft. Ihre Werke werden nicht in Galerien verkauft. Sie werden vom Publikum erlebt, das zu ihren Performances kommt: Sie singt, erzählt Geschichten und spielt seltsame Geigen, die sie selbst erfunden hat... Sie mischt das Schöne mit dem Bizarren, fordert das Publikum mit Predigt und Humor heraus. Sie verwischt die Grenzen zwischen Musik, Theater, Tanz und Film». Die Washington Post stellte fest, sie «erzählt nicht einfach nur Geschichten, sondern zieht jedes Wort mit geradezu physischem Vergnügen hervor und probiert, wie es schmeckt, während sie die alltäglichen Geheimnisse des Lebens erforscht». Der Guardian nennt Anderson schlicht «eine der grossen bekannten Künstlerinnen und Geschichtenerzählerinnen unserer Zeit».

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