"In der Fremde sprechen die Bäume arabisch" von Usama Al Shahmani
Lesetipp von Meret Barfuss
Usama Al Shahmani erzählt in diesem Buch seine eigene Geschichte – eine Geschichte, die von Flucht und vom Verlassen genauso wie vom Ankommen und von Heimat handelt. Sprachrohr sind dabei stets die Bäume: die Fichte als Baum der Rückkehr, der Sidarbaum als Baum der Hoffnung und die Dattelpalme als Baum der Heimat.
Al Shahmani flieht 2002 aus dem Irak in die Schweiz. Zwischen Dankbarkeit für ein Leben in Sicherheit und der Enttäuschung darüber, dass seine Träume in unerreichbare Ferne rücken, beschreibt er seinen Weg in der Schweiz ohne Bitterkeit und ohne Illusion.
Trost findet Al Shahmani immer wieder in der Natur. Obwohl er die Wanderlust der Schweizerinnen und Schweizer anfänglich für einen Witz hält, entdeckt er nach und nach seine eigene Begeisterung dafür. Und die Flucht in die Natur wird seine zweite, nach der Flucht aus dem Irak.
Der Autor stellt gekonnt eine Verbindung zwischen „Mutter-Sprache“ und „Mutter-Natur“ her. Ein wortgewandter und naturgewaltiger Roman.
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