"Im Surinam" von Nicolas Ryhiner
Lesetipp von Anne-Lise Hilty
Die Zeit, in die der Basler Johann Rudolf Ryhiner 1784 hineingeboren wurde, ist im Umbruch und voller Widersprüche. Da sind die Französische Revolution mit ihrer Forderung nach Freiheit und Gleichheit sowie die Früchte der Aufklärung (z. B. die GGG), während gleichzeitig Sklaven gehalten werden. Auch Basler Bürger profitieren von der Sklavenhalterei. Einer von ihnen ist der Handelsherr und Plantagenbesitzer Ryhiner, der letztlich an den Widersprüchen seiner Zeit sowie an der Zerrissenheit zwischen seiner Welt und dem fremden, faszinierenden Land zerbricht.
Dessen Geschichte hat der Autor anhand der wenigen belegten Eckdaten zu einem spannenden Roman verarbeitet, der uns mitnimmt bis nach Surinam an die Küste Guayanas in Südamerika und der einem die Welt des Basler Bürgertums vor dem Hintergrund der Kolonialgeschichte näherzubringen vermag. Rückwärts erzählt, liest er sich wie ein Krimi und regt dazu an, sich mit dieser Zeit und ihrer Bedeutung – gerade auch für Basel – zu beschäftigen.
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