Der zweite Schlaf, Robert Harris
Lesetipp von Kathrina Germann
Der zweite Schlaf
Wir schreiben das Jahr 1456. Ein einsamer Reiter nähert sich dem Weiler Addicott in der englischen Provinz. Es ist der junge Priester Fairfax, der das Begräbnis des kürzlich verstorbenen örtlichen Geistlichen ausrichten soll.
Was sich anfänglich wie ein historischer Roman liest, spielt in der Zukunft. Im Jahr 2025 unserer Zeitrechnung hat sich eine Katastrophe ereignet, die die ganze Zivilisation zerstört hat. Auch der grösste Teil der Menschheit wurde ausgelöscht. Danach haben die Überlebenden bei der Zeitrechnung mit dem Jahr 666 begonnen. Die Kirche ist sehr mächtig und verbietet es, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Weil niemand weiss, was die Katastrophe ausgelöst hat, wurde die Gesellschaft auf dem Stand des Mittelalters „eingefroren“.
Der junge Priester lässt sich jedoch nicht davon abhalten, wortwörtlich in der Vergangenheit zu wühlen.
Die Leserinnen des Romans müssen sich der Aufgabe stellen, in der untergegangenen Kultur unsere eigene Kultur zu erkennen.